Beim Gebäude Joseph-Haydn-Straße 1 im Berliner Hansaviertel handelt es sich um ein mehrgeschossiges Wohngebäude aus dem Jahr 1886/87, welches von den renommierten Architekten Ende und Böckmann als Eigenobjekt geplant und gebaut wurde. Es ist eines der letzten verbliebenen Bauwerke im Hansaviertel aus der Vorkriegszeit und steht als Gebäude mit Ausstattung und Zubehör unter Denkmalschutz. Das Gebäude gliedert sich in Souterrain, ein Hochparterre und drei Obergeschosse sowie einen Dachraum. Es grenzt mit seiner Westfassade an die Gleistrasse der heutigen S- und Fernbahn, die etwa auf Höhe des 1. OG verläuft. Die südseitige Hauptfassade ist eine stark plastisch gegliederte neuklassizistische Stuckfassade mit weit ausladendem Traufgesims und zwei Erkern. Eine Besonderheit stellt die historische Treppenkonstruktion im Haupttreppenhaus dar.

Es handelt sich um eine halbkreisförmige Stahltreppe mit genieteten Fachwerkwangen, gusseisernen Stützen und aufgesattelten Holzstufen, welche aufwendig restauriert wurde. Die farbig gestalteten Schmuckbänder an den Treppenhauswänden, welche in der Vergangenheit übergeputzt bzw. übergestrichen worden sind, wurden in mühevoller Kleinstarbeit wieder freigelegt und nach Vorgaben der Denkmalschutzbehörde ergänzt. Auch die über dem Haupttreppenhaus liegende Glasdachkonstruktion wurde erneuert und dabei angehoben. Das gesamte alte Dach wurde demontiert und durch eine neue großzügige Dachkonstruktion mit großformatigen Öffnungen und Aufdachterrassen ersetzt. Die neu entstandenen Wohneinheiten zeichnen sich durch die enormen Raumhöhen, großzügige Fensterflächen, hohen Innentüren mit stilgerechte Zargen, hochwertige Holzfußböden auf Fußbodenheizung, hohe Sockelleisten, Stuckleisten und Wandbekleidungen aus.

Ebenfalls haben die Wohnungen neue Holz-Alu-Fenster- bzw. Fenstertürkonstruktionen erhalten. Die Bäder erhielten insgesamt qualitativ hochwertige Objekte und Armaturen, großzügige Duschbereiche und großformatige Spiegel sowie Verfliesung. Die Putzfassade wurde – wo möglich und zulässig – als Vollwärmeschutz mit einem zugelassenen Wärmedämmverbundsystem gemäß den Anforderungen aus dem Wärmeschutznachweis ausgeführt. Ebenfalls wurde ein Fahrstuhl vorgesehen, der aufgrund des denkmalgeschützten Treppenhauses außen sichtbar an das Haus montiert wurde. Ziel war es in diesem Projekt den Bauherrn, insbesondere in den zwei neu erstellten Wohneinheiten im Dach, mit hochwertigen und natürlichen Materialien ein zeitgemäßes Wohnen in restauriertem und denkmalgeschütztem Ambiente zu ermöglichen. Das Haus wurde vollständig freigelegt und insgesamt abgedichtet. Die Sohle wurde teilweise ebenfalls erneuert.

Maßnahmenübersicht

• Gerüstbauarbeiten
• Dachsanierung
• Innenausbau Dachgeschoss
• Treppenhaussanierung
• Fassadensanierung
• Wohnungssanierung
• Strangsanierung
• Stucksanierung
• Abdichtung
• Neumontage Balkone
• Erneuerung Fenster- und Türanlagen